Herausragende Wissenschaftler der FAU bieten einen Ein- und Überblick über das breite und vielfältige Forschungs- und Fachspektrum der FAU. Die Veranstaltungsreihe richtet sich explizit an immatrikulierte Gaststudierende sowie regulär Studierende der FAU.
Im Anschluss der Veranstaltung bietet sich im Cafè die Gelegenheit zum weiteren Austausch in gemütlicher Atmosphäre.
An folgenden Terminen treffen wir uns im Raum KH 01.016 (Kollegienhaus, 1.OG): 20.11.2024, 27.11.2024 An folgenden Terminen findet keine Vorlesung statt: 16.10.2024
Achtung: Diese Veranstaltung wird mit 2 Semesterwochenstunden (SWS) berechnet.
Programm Wintersemester 2024/25
Schon bestätigte Termine:
In China hat sich die Mathematik (shuxue 數學, wörtlich: „die Lehre von den Zahlen“) bis ins 19. Jahrhundert fast unabhängig von anderen Traditionen entwickelt. Dabei wird ihr oft vorgeworfen, intuitiv und ohne Beweiskonzept vorgegangen zu sein. In diesem Vortrag soll anhand einiger einfacher Beispiele gezeigt werden, dass, auch wenn es keine Theorie der Zahlen in China gegeben hat, theoretische Aspekte durchaus eine wichtige Rolle spielten. Diese entsprechen nur nicht unserer normierten Vision davon, was Mathematik ist und was sie soll.
Wir tauchen ein in die faszinierenden biologischen Grundlagen von Lernen und Gedächtnisbildung im Gehirn und wir verfolgen die Spur physischer Veränderungen, die eine Erinnerung im Gehirn hinterlässt.
Seit einigen Jahrzehnten kann man einen Boom und eine breite Rezeption des buddhistischen Konzepts der Achtsamkeit in verschiedenen Funktionsbereichen der westlichen Gesellschaften beobachten. Von ihren Befürwortern wird die Achtsamkeitsmeditation als eine nicht-konfessionelle Praxis der Selbsterfahrung verstanden und gehört eher zu dem, was Sozialwissenschaftler als „Spiritualität“ bezeichnen, als zu einem eher traditionellen Verständnis von „Religion“. Zwischen Therapie und religiösem Ereignis, wissenschaftlichem Forschungsgegenstand und pädagogischem Konzept schwankend, kann die Akzeptanz von Achtsamkeit nur erklärt werden kann, wenn man sich auf die kulturellen Voraussetzungen ihrer Rezeption im Westen konzentriert. Daher werde ich in dem Vortrag auch auf die Geschichte der westlichen Rezeption des Buddhismus eingehen.
Die Anforderungen an unsere Ernährung haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Während in der Vergangenheit Essen vor allem satt machen und gut schmecken sollte, sind die Erwartungen inzwischen stark gestiegen. Lebensmittel sollen gesundheitsförderlich, klimafreundlich und schadstofffrei sein. Wichtig ist es uns inzwischen auch, dass Lebensmittel aus bestimmten Regionen kommen und dass sie fair gegenüber Natur, Tier und Menschen produziert werden. Weiterhin werden die klimatischen Veränderungen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten die Verfügbarkeit und Eigenschaften von verschiedenen Lebensmitteln stark beeinflussen. Im Vortrag werden innovative Konzepte und technische Entwicklungen, um diesen Anforderungen und Herausforderungen zu begegnen, vorgestellt und kritisch hinterfragt.
Achtung: Diese Vorlesung findet im Hörsaal KH 01.016 (Kollegienhaus, 1.OG) statt.
Die Seidenstraßen waren nicht nur eines der bedeutendsten vormodernen Handelsnetzwerke, sondern auch Adern eines weitreichenden kulturellen Austauschs, der sich über Tausende von Kilometern erstreckte, von Europa über Zentral- und Südasien bis nach Fernost. Nicht nur Luxusgüter wie Seide, Gewürze und Glas wurden entlang dieser Routen transportiert. Sie dienten auch der Weitergabe technischer Neuerungen und religiöser Ideen wie dem frühen Christentum.
Achtung: Diese Vorlesung findet im Hörsaal KH 01.016 (Kollegienhaus, 1.OG) statt.
Die zunehmende Abhängigkeit von digitalen Technologien macht es notwendig, persönliche Geräte sowie deren Kommunikation mit technischen Mitteln abzusichern. Dies hat zu einem breiten Einsatz von starker Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geführt, auch bei beliebten Messenger-Apps wie Whatsapp, Signal und Threema. Trotz ihrer offensichtlichen Vorteile argumentieren nationale Sicherheitsbehörden, dass die Verbreitung von Kryptographie den Zugang zu Beweisen und Informationen behindert. Der Vortrag greift aktuelle Diskussionen zum Thema „Client-Side-Scanning“ auf, die auf EU-Ebene geführt werden, und erläutert die technischen und regulatorischen Probleme, die beim Versuch auftreten, staatliche Zugänge zu persönlichen Endgeräten zu öffnen.
Wert ist ein allgegenwärtiger, gleichzeitig aber höchst umkämpfter Begriff, was nicht zuletzt daran liegen mag, dass er in unterschiedlichen Diskursen unterschiedlich verwendet und auch instrumentalisiert wird. Zumindest auf den ersten Blick scheint beispielsweise die ökonomische Verwendung des Begriffs (Gebrauchswert, Tauschwert usw.) nichts mit ethisch-moralischen oder gar ästhetischen Verständnissen von Wert zu tun zu haben. Anhand von Beispielen aus dem britischen Kontext möchte der Vortrag eine Diskussion darüber anregen, inwiefern insbesondere die Literatur Verbindungslinien zwischen den verschiedenen Verwendungsweisen offenlegen und gleichzeitig eine Brückenbaufunktion erfüllen kann.
In der westeuropäischen Kultur findet sich insbesondere seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine Vielzahl exotischer Pflanzen. Sie bevölkern nicht nur die Gärten und Innenräume der gehobenen Schichten, sondern sind ebenso ein beliebtes Sujet der Literatur und Malerei. Selten wird jedoch Auskunft darüber gegeben, woher die Pflanzen eigentlich stammen und unter welchen Bedingungen man sie nach Europa gebracht hat. Der Vortrag wird zunächst am Beispiel von literarischen Texten und von Gemälden einen Überblick über die Bedeutung exotischer Pflanzen für die westeuropäische Kultur geben, um sodann die Bedingungen des Pflanzenhandels vor dem Hintergrund des europäischen Kolonialismus zu beleuchten.
In der modernen Krebstherapie kommen zunehmend Antitumortherapeutika zum Einsatz die oral – als Tablette oder Kapsel – eingenommen werden. Diese Form der Krebsbehandlung ist für die Betroffenen sehr bequem, da sie selbstständig zu Hause durchführbar ist. Allerdings bringt sie auch Herausforderungen mit sich, beispielsweise die korrekte Handhabung und Einnahme, Wechsel- und Nebenwirkungen, sowie eine unzureichende Einnahmetreue. Zur Optimierung der Arzneimitteltherapiesicherheit bei oraler Antitumortherapie, wurde unter der Leitung von Prof. Dörje und Prof. Fromm (Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie und Klinische Toxikologie der FAU) ein engmaschiges Therapiebegleitungsprogramm entwickelt und wissenschaftlich im Rahmen der AMBORA-Studie untersucht. Die Studien-Ergebnisse sowie die Verstetigung des AMBORA Therapiebegleitungskonzeptes am CCC Erlangen-EMN, werden ebenfalls vorgestellt.
Sterne strahlen Licht, verlieren Materie während ihres Lebens und beenden ihr Leben in gewaltigen Explosionen. Diese Prozesse führen dazu, dass der interstellare Raum mit Materie angereichert und verändert wird. Kühlen dichtere Teile des interstellaren Mediums ab, verdichtet sich die Materie so stark, dass neue Sterne entstehen. Durch Beobachtungen bei verschiedenen Wellenlängen untersuchen wir die verschiedenen Stadien dieses unendlichen Kreislaufes in Galaxien.
Bei Nachhaltigkeit geht um unser langfristiges Wohlergehen. Mit Blick auf unser Klima, Artenvielfalt oder Wasser zerstören wir jedoch die dafür notwendigen Grundlagen. Eine besondere Gefahr geht von soge-nannten Kipppunkten aus. Kipppunkte – oder englisch Tipping Points – bezeichnen den Übergang eines Systems in einen neuen Zustand. Es geht um irreversible Entwicklungen, die ab einem bestimmten Punkt nicht mehr aufgehalten und kaum rückgängig gemacht werden können. In ökologischer Hinsicht gilt es, gefährliche Tipping Points zu kennen und mit aller Kraft zu verhindern. Gleichzeitig erfordert dies eine weitreichende wirtschaftliche Transformation. Aber auch der Übergang unseres nichtnachhaltigen, fossilen, linearen Wirtschaftssystems zu einer dekarbonisierten, zirkulären Zukunft erfordert einen disruptiven Systemübergang. Auch hierfür gilt es, die entscheidenden Kipppunkte zu kennen – aber nicht, um sie zu verhindern, sondern aktiv herbeizuführen. Der Vortrag diskutiert abschließend die Rolle von Politik, Unternehmen und Bürger:innen bei der Vermeidung und Herbeiführung nachhaltigkeitsrelevanter Kipppunkte.
Obwohl Farben uns ständig begleiten, inspirieren oder Warnen ist es gar nicht so einfach zu sagen, wo Farben eigentlich herkommen. Die physikalischen und chemischen Mechanismen, die Farben hervorrufen, verstärken oder verändern sind so vielfältig wie die Farben selbst. In dieser Vorlesung bringen wir Licht ins Dunkel und verstehen grundlegend, wo die Farben herkommen. So lernen wir, wie das Weiß des Schnees, das Blau des Himmels, oder die schillernden Farben des Pfaus verursacht werden und lernen, wie weit Chemie und Physik Effekte unseres Alltags dominiert. Ausgehend von diesem grundlegenden Verständnis diskutieren wir, wie man Farben optimal gestalten kann – ein Thema, das sehr grundlegend von einem interdisziplinären Team an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der FAU im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1411 untersucht wird.